Black Friday, Fluch oder Segen?
Mit dem Start der Rabattschlacht gibt es kein Newsportal das nicht darüber berichtet. Die Sichtweise darüber ist natürlich sehr unterschiedlich. Es scheint sich aber für Angebot und Nachfrage zumindest kurzfristig zu bewähren. Stimmt das auch?

Kein anderes Thema bestimmt seit einigen Tagen den Auftritt im gesamten Detailhandel. Die Vorbereitungen wurden getroffen, die Artikel ausgewählt und die Rabatte definiert. Mit dem Start des Black Fridays wird nun seit 3 Jahren inoffiziell das Weihnachtsgeschäft mit einem deutlichen Boost eröffnet.
Die Konsumenten lernen daraus und bereiten sich mittlerweile auch darauf vor. Black Friday spricht nicht nur die Schnäppchenjäger an, sondern auch die "klugen" Käufer. Auch wenn die Angebote von Geschäft zu Geschäft sehr unterschiedlich ausgearbeitet werden, scheinen die einen mit einem klaren Konzept unterwegs zu sein, andere eher mit einem Rundumschlag über das gesamte Sortiment.
Die Auswirkungen der generierten Umsätze in den vergangenen Jahren zeigen Ihre Wirkung. Viele Geschäfte versuchen sich den Weihnachtsumsatz so früh wie möglich zu holen und reiten auf der Rabatt-Welle mit. Ob das richtig oder falsch ist, kann vermutlich nicht konkret beantwortet werden. Fact ist, dass die klassischen Weihnachtsumsätze sich über einen längeren Zeitraum verteilen und der Warendruck weiter steigt.

In ihrem Beitrag platziert die Luzerner Zeitung die Headline "Black Friday boomt in der Schweiz". Im Bericht wird erwähnt, dass nicht alle davon begeistert sind. Helbling Männermode steht dem Black Friday kritisch gegenüber: «Ich bedaure, dass in der Vorweihnachtszeit mit Rabatt gross geworben wird. Unsere Kunden schätzen die grosse Auswahl, die kompetente Beratung und die vielen Dienstleistungen», erklärt Geschäftsführerin Nadja Goldener. «Meiner Meinung nach schneidet sich der stationäre Detailhandel so ins eigene Fleisch. Die Kunden warten künftig nur noch auf Spezialangebote.»
Die Headline im Bericht der NZZ erscheint ganz anders: "Mit Aktionstagen wie dem Black Friday tun sich Detailhändler keinen Gefallen". Schweizer Detailhändler setzen auf immer neue Shopping-Events, um die Verkäufe anzukurbeln. Doch damit entstehen neue Probleme, schreibt die NZZ.
Der Konsumrausch der Amerikaner am Tag nach dem Erntedankfest hat sich in viele andere Länder verbreitet. Auch in der Schweiz hat sich innert weniger Jahre eine Aktionswoche etabliert, die am Freitag mit dem Black Friday ihren Höhepunkt erreicht und mit dem Cyber Monday ihren Abschluss findet. Schnäppchenjäger haben die Qual der Wahl. Längst nicht mehr nur bei der Heimelektronik und bei Kleidern locken Händler mit Rabatten, sondern es werden etwa auch Preisnachlässe auf Autovermietungen, Handy-Abonnemente, Coiffeurbesuche oder Botox-Behandlungen gewährt. Auch in Sachen Rabatte gewöhnlich zurückhaltende Unternehmen wie Globus oder Apple sind dabei. Geschätzt wird, dass hiesige Händler in der Aktionswoche einen Umsatz von rund 1,5 Mrd. Fr. erzielen werden.
20 Minuten hat natürlich auch darüber berichtet. Der Artikel einer Coop-Tankstelle, zeigt auf dass nun auch Benzin zum Schleuderpreis angeboten wird und innert 90 Minuten ausverkauft ist.
Na dann....jetzt fehlt wohl nur noch dass der berühmteste Weihnachtssong "Last Christmas" in einer Cover-Version von "last black-friday" ersetzt wird.